Gender, auch das soziale Geschlecht genannt, ist jener Teil unseres Selbst, der abseits von unserem biologischen Geschlecht angelernt oder uns von außen auferlegt wird. Dazu gehören Verhalten und Rolle in der Gesellschaft, Kleidung aber auch Lebenskonzepte und persönliche Ziele. Von Klein auf wird uns, mit den besten Absichten aber meist ungefragt, ein bestimmtes Rollenbild auferlegt. Unsere Identität wird dabei in eine Form gedrückt, noch bevor sie sich richtig entfalten kann. Nicht alle sind glücklich mit der für sie bestimmten Blaupause Ihrer Existenz.
Wie wenig diese Rollenbilder mit menschlicher Identität zu tun haben, sieht man allein daran, wie oft sie sich im Laufe der Geschichte schon geändert haben. Noch bis 1918 galt die Farbe Rosa dem männlichen Geschlecht zugewiesen, während Präsident Franklin D. Roosevelt als Kind in 1885 noch ganz klassisch einen Rock trug. Heute sind Männer mit Röcken echte Außenseiter. Mutige Vorreiter einer liberalen Gesellschaft sind aber gerade dabei, die Regeln der Mode neu zu definieren. So trägt Jaden Smith nicht nur privat lieber Röcke, sondern war auch das Kampagnengesicht für die Frauenkollektion von Louis Vuitton 2015.
Diese Ausgabe widmen wir dem Thema Gender und Identität. Wir haben mit Joseph W. Ohlert gesprochen, der für sein Buch „Gender as a Spectrum” Menschen abseits von klasssichen Rollenbildern von Mann und Frau zu ihrem Leben und ihrer Identität befragt hat. Fünf seiner Interviews durften wir dankenswerter Weise abdrucken.
Riccardo Simonetti gilt als DAS deutsche Rolemodel für Genderfree Identity. Er hat uns nicht nur Statements zum Spektrum zwischen Maskulinität und Femininität gegeben, sondern sich auch für eine ganze Fotostrecke ablichten lassen.
Als ganz besonderes Highlight haben wir anlässlich unseres Modeeditorials ein 360° Video gedreht mit dem Titel „Boys cry, Girls masturbate”. Wenn ihr euch das Video mit einer Cardboard Brille anseht, taucht ihr in eine virtuelle Realität ein und könnt eure Blickrichtung frei wählen.
Wir wünsche eine spannende Reise in eine Welt abseits von klassischen Rollenbildern und vorgegebenen Identitäten.
Dass wir als Männermagazin eine Gender-Issue bringen, klingt aufs erste hinhören irgendwie nach Widerspruch. Man kann ja schlecht den Sexismus herausfordern und gleichzeitig eine Zielgruppe konstruieren, die sich über ihr Geschlecht definiert. Oder kann man doch? Wir haben sie uns jedenfalls gestellt, die Frage und sind draufgekommen, dass das geht. Man muss sich nur überlegen, was es im Jahr 2016 bedeutet, ein Mann zu sein…
TEXT Klemens Gindl
COLLAGEN Magdalena Weyrer
Die konservative Standardantwort auf jeden Satz, in dem das Wort „Gender“ fällt, enthält in der Regel den Vorwurf der Gleichmacherei: „Man könne doch nicht ernsthaft behaupten, dass es keinen Unterschied gäbe zwischen Männern und Frauen.“ Dann werden Beispiele angeführt, etwa dass Mädels sexuell anders funktionieren als Jungs, dass sie anders mit Aggressionen umgehen, etc. etc. Alle nicken und die Person, die gerade von der sozialen Konstruktion der Geschlechterrollen sprechen wollte, kommt ganz schnell in argumentative Nöte: „Ja, stimmt, hm, naja, aber…“
Zack! – Schon ist sie zugeschnappt, die reaktionäre Rhetorikfalle. Dabei ist die Sache eigentlich ganz einfach: Klar gibt es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Nur weil man Rollenbilder in Frage stellt, sie als etwas ausgedachtes entlarven möchte, behauptet man ja noch lange nicht, dass man einen Penis nicht von einer Vagina unterscheiden kann. Und von Gleichmacherei kann ohnehin keine Rede sein – im Gegenteil: Wer sich einmal mit dem Gedanken angefreundet hat, dass sein Geschlecht eine Mischung aus biologischen Gegebenheiten und sozialen Normen ist, kann sich seine Gender-Identity nach Lust und Laune zusammenbasteln. An Stelle eines starren, bipolaren Mainstreams tritt so eine unendliche Vielfalt: Jungs können weinen, Mädels können sich einen runterholen, Jungs haben Gefühle, Mädels können gewalttätig werden, Jungs können Kleider tragen, Mädels können Pornos schauen, Jungs können ge**ckt werden wollen und Mädels können das durchaus für sie besorgen. Genderfluid heißt das, was das ist und wenn wir vom progressiven Mann sprechen, dann meinen wir das genau so und nicht anders.
Boys can cry
girls can like porn
Gender, was ist das eigentlich? Definitiv nicht, was man zwischen den Beinen hat. Das heißt – zumindest im Englischen – „Sex“. Unglücklicherweise kennt die Deutsche Sprache keinen Unterschied zwischen der Biologie und dem, was Menschen sich ausgedacht haben - da gibt es nur „Geschlecht“. Auch wenn das ganz sicher nicht die Quelle allen Übels ist, so ist der Mangel an sprachlicher Unterscheidung zumindest ein Hindernis beim Überwinden der seltsamen Vorstellung, dass unsere Genitalien bestimmen, ob wir im Job Karriere machen, welche Autos wir fahren und ob wir als erstes das sinkende Schiff verlassen dürfen.
Der Grund, weshalb „Gender“ nach wie vor ein solches Reizwort ist, liegt in der simplen Tatsache, dass es etwas beschreibt, was aus einer konservativen, heterosexuellen, männerdominierten Perspektive nicht sein kann weil nicht sein darf: Die soziale Konstruktion von Geschlechterrollen. Wer „Gender“ sagt, geht davon aus, dass sexuelle Orientierung und geschlechtertypische Verhaltensweisen nicht von Gott oder der Biologie bestimmt sind, sondern - weitgehend – kulturell und sozial geschaffen sind. Das wiederum bedeutet aber, dass man sich diesen Rollenzuschreibungen verweigern kann, weil sie eben nicht von einer höheren Gewalt determiniert sind, sondern vom Menschen gemacht. Und wenn man mal bis hier hin gedacht hat, dann ist unsere gesamte bürgerliche Gesellschaftsordnung, in der die Männer die Chefs sind, die Frauen am Herd stehen und alles, was LGBT ist, in die Hölle kommt, eigentlich unhaltbar. Das Konzept hinter dem kleinen Wörtchen „Gender“ stellt das nach wie vor dominante, konservativ-patriarchalische Weltbild ultimativ in Frage.
Warum ist „Gender“
immer noch ein Kampfbegriff?
Jetzt kann man sagen: „Dominant? Es ist doch viel passiert, in den vergangenen 20 Jahren!“ Stimmt. Die die Akzeptanz unterschiedlichster sexueller Orientierungen und die Ablehnung eines biologischen Determinismus sind durchaus angekommen in der liberalen westlichen Leitkultur. Allerdings handelt es sich da um ein recht elitäres Phänomen und wir befinden uns in einer Zeit, in der rechtskonservative Strömungen zusehends an Boden gewinnen und in Machtpositionen streben – politisch, ökonomisch, kulturell. Und eine der elementarsten Agenden der neuen Rechten von Pegida bis Donald Trump ist der konservative Rollback zurück zum guten alten Patriarchat, wo Männer noch Männer sind und Abweichungen wie Homosexualität wieder als Krankheiten gelten, damit das unangepasste seinen Platz im biologischen Rechtfertigungsmodell der rechten Alpha-Männchen finden kann. Der Grund für die Homophobie vonseiten konservativer Gesellschaftsteile ist nämlich genau derselbe wie jener für die Ablehnung des Gender-Begriffes: Offen queer zu Leben suggeriert, dass man als Mensch eine Wahl hat und sich nicht dem heteronormativen Mainstream unterordnen muss, weil Gott und die Gene das so vorbestimmt haben.
Dass ein binäres System von Geschlechteridentitäten – Mann oder Frau – kein Naturgesetz ist, führt uns ein beinahe vergessener Aspekt der amerikanischen Kolonialgeschichte gleich doppelt vor Augen: Eine Vielzahl nordamerikanischer Urvölker, von den Navajo bis zu den Irokesen, waren traditionell Genderfluid. Frei von jedem sozialen Stigma
war es den meisten Natives möglich, weibliche und männliche Rollen-bilder in sich zu vereinen. Ein schönes Beispiel für den ungezwungenen Umgang mit Geschlechterstereotypen ist die Geschichte des berüchtigten Crow-Kriegers „Osh-Tisch“, dessen Name in etwa „findet und tötet alle Feinde“ bedeutet. Ein gefürchteter Killer auf dem Schlachtfeld, schlüpfte diese routinierte Kampfmaschine im zivilen Stammesalltag in die soziale Rolle einer Frau – inklusive Hauskleid und Kochschürze. Ein solches Verhalten war in der Gesellschaft der Crows absolut normal, ja, sogar geschätzt. Bis die Europäer kamen und diesem gefährlichen „Unfug“ den Gar ausmachten.
Der Grund für die vehemente Verfolgung dieser sozialen Praktik von Seiten der Kolonialherren lag in der absolut realen Gefahr, welche diese für die Europäischen Interessen in der neuen Welt bedeuteten.
AM ANFANG
WAR DIE FREIHEIT
Warum Nordamerikanische Stammeskrieger Kleider trugen und warum die Europäer das verhindern mussten
Die Ureinwohner konnten sich eine solche Lebensart „erlauben“ weil sie das Patriarchat nicht kannten. Dieses hatten sie wiederum nicht „notwendig“, weil ihnen das Konzept von (Land-) Besitz absolut fremd war und sich die Frage, welche Nachkommen dieses besessenen Land erben würden, einfach nicht stellte. Ganz im Gegenteil zu den christlichen Eroberern. Für die ging es ganz vordergründig um genau diese eine Sache: Besitz, den man sich mit Mord und Brand anzueignen gedachte um ihn dann seinen Söhnen und Enkelsöhnen zu vererben. Die Begegnung mit einer Stammeskultur, die ein solches, „gottgewolltes“ Prinzip mit gelebter Praxis ad absurdum führte, war eine potenzielle Gefahr für die eigene Ordnung und die Rechtfertigung des großen Landraubs in Amerika. Darum haben die Europäer ganze Arbeit geleistet. Das genderfluide Utopia der Native Americans ist heute so gut wie vergessen.
Es ist noch gar nicht so lang her, dass es die Herren waren, die Leggings mit High-Heels und einem kurzen pinken Puffhöschen kombiniert haben, um zu zeigen, was für schöne lange Beine ihren Luxuskörper tragen und wie groß und wohlgeformt das beste Stück zwischen den Schenkeln ist. Der legendäre Kriegspräsident F. D. Roosevelt trug als Kind noch Kleidchen und Schleifen im Haar, ohne dass sich jemand darüber mokiert hätte. Heute dürfen sowas nur mehr die Damen. Waren die früher alle Schwul, oder was?
Bei uns, im bürgerlichen liberalen Westen, ist es nicht die Frau, die sich verhüllen muss, es ist der Mann. Sobald es nur ein wenig förmlich zugeht, steckt man schon drinnen in der Herren-Burka namens Anzug, die peinlichst jedes bisschen nackte Haut verdeckt. Dunkel, unaufdringlich und dezent die stilisierte Idealform des athletischen Körpers zitierend, ist er nach wie vor die Uniform des Mannes, der in der Gesellschaft eine Rolle spielt, egal ob Business, Party oder Politik. Nur den Damen ist gestattet, sich zu zeigen, ihre Vorzüge zu unterstreichen und als Köder, Schmuckstück oder Beute an der Seite eines Anzuges zu glänzen, einfach weil sie´s können. Irgendwie schade, oder?
Warum die französische Revolution
den Männern ihre High Heels wegnahm
Dass es ausgerechnet die Franzosen waren, die der schrillen Männermode des Barock den Todesstoß versetzt und sie in die Sphäre des Weiblichen verbannt haben, ist eine kleine Ironie der (Mode-) Geschichte. Es war die Französische Revolution die den Strumpfhosen, Stöckelschuhen und Schamkapseln des absolutistischen Zeitalters den Stempel das Unanständigen aufgedrückt hat. Seinen Körper zur Schau zu stellen galt schlagartig als unmännlich, einfach, weil es ein Zeichen von Müßiggang und Eitelkeit war. Und diese Attribute waren aus Sicht der bürgerlichen Revolutionäre eine Sünde der Aristokratie. Die neue Ordnung war keine gottgewollte Feudalgesellschaft mehr. Status wurde mit der Revolution etwas, was man sich durch harte Arbeit verdienen musste. Und um ostentativ zur Schau zu stellen, was man für ein bescheidener, angepasster Bürger war, begannen die Herren der Schöpfung, sich eine generische Uniform zuzulegen, ein äußeres Zeichen jener Gleichheit, die sich die Revolution gemeinsam mit der Freiheit und der Brüderlichkeit auf die Fahnen geschrieben hatte: Der Anzug war geboren. Und weil die bürgerlichen Spießer – im Unterschied zur alten Aristokratie – auch der Meinung waren, dass Frauen für nichts zu gebrauchen seien als zum Kinderkriegen und schön sein, hat man sämtliche modischen Ausschweifungen in die Sphäre des Weiblichen verlegt. Seither gilt man als Tucke, wenn man als Junge Leggings und High Heels trägt. Traurig, aber wahr.
Verteidigen wir da wirklich ein Menschenrecht, wenn wir die Staatsgewalt schicken, um Leuten bei der Kleiderfrage zu bevormunden? Die Antwort ist nein. Was wir aber sehr wohl verteidigen, ist unser eigenes kulturelles Verständnis davon, wie Männer Frauen sehen. Kein Mensch würde ein Verfassungsgericht bemühen, um das Recht des Mannes auf kurze Hosen und Tank Top im Büro einzuklagen. Obwohl das vermutlich der einzige Weg wäre, dem tief verwurzelten Sexismus in unserer westlichen Gesellschaft ernsthaft zu begegnen. Ob Herren im Anzug auf Weiberärsche in Hotpants schauen dürfen, oder Männer im Kaftan nicht auf Titten unter Burkas starren können, ist im Grunde dasselbe: Eine soziale Regel, wie das männliche Subjekt den Blick auf das weibliche Objekt richten darf. Beide Varianten bedienen den selben Sexismus und der einzige Unterschied besteht darin, dass wir im Westen das Sexual-Objekt Frau nach marktwirtschaftlichen Bedingungen verteilen wollen (eine Ware muss attraktiv präsentiert werden, um Erfolg zu haben) während „die Araber“ da eher einer patriarchalischen Stammes-Ökonomie anhängen, in der man seinem Nachbarn eifersüchtig zu verbergen trachtet, welche Reichtümer man so angehäuft hat.
Solange es das Weibliche ist, das gesehen wird und es das Männliche ist, das sieht, wird der Sexismus und der Gender-Chauvinismus keinen Millimeter weichen. Das hat Jaden Smith verstanden – ob instinktiv oder bewusst ist dabei zweitrangig. In diesem Sinne, werte Herren, macht es wie er! Schmeißt eure Geschlechter-Stereotype über Bord und zeigt eure Körper, posiert mit euren Vorzügen. Lasst euch anschauen, habt mehr Mut zum Drag und seid auch manchmal einfach nur Objekt. Der Begierde, wohlgemerkt.
warum jaden smith ein held ist
und was das mit der burka zu tun hat
Jaden Smith, der Sohn von Will „The Fresh Prince“ Smith, gilt seit neuestem als veritabler Held: Er trägt öffentlich Frauenkleidung und hat unlängst die Damenkollektion von Louis Vuitton auf dem Laufsteg präsentiert. Warum das so großartig ist? Weil er es nicht als Mann tut, der eine Frau sein möchte, sondern einfach, weil er es kann. Und damit rüttelt er am Fundament unseres westlichen Sexismus.
Das Bild der französischen Gendarmen, die am Strand von Nizza einer Frau verhüllten Frau erklären, dass das aus sittlichen Gründen so nicht geht, ist um die ganze Welt gegangen. „Was ist eigentlich unser Problem?“ mussten sich viele wohl denken.
PINK WAS ONCE FOR BOYS. Then it was for girls. Now it’s for
everybody. Nothing is forever, so ignore the rules and do
whatever you feel like doing. Wear what you want.
Leave when you want. Love who you love.
PINK
IS NOT A GENDERED COLOUR
Creative Director Mirza Sprecakovic / Photography Kidizin Sane / Styling Mirza
Sprecakovic / Hair & MakeUp Shlomit Migay / Models Alexej R. & Angelina S.
at Wiener Models, Alem at Stella Models / FASHION ASSISTANT Alexandra Dornauer / PHOTOGRAPHY ASSISTANT Florentin Kurz / Location Manager Daniel Moldoveanu
Shirt by Ralph Lauren, jumpsuit by Onepiece, both seen at Zalando, shoes by Dr. Martens – Di Paolo
T-Shirt by Karl Michael, BR S Grey Camouflage watch by Bell & Ross
Left: Jacket by Diesel, skirt Ep_Anoui by Eva Poleschinski / CENTRE: Suit by Tiger of Sweden, turtleneck by Topman, glasses by Tom Ford
Right: Leather Jacket by Tiger of Sweden, t-shirt by Karl Michael, trousers by Cayler & Sons seen at Zalando
Faux fur jacket by Frieda & Freddies, dress stylist‘s own, stockings by Agent Provocateur, sneakers by Nike
Turtleneck by Diesel, tank top by Karl Michael, trousers by David Beckham x H&M
Sunglasses by Tod‘s, jacket by Diesel, skirt Ep_Anoui by Eva Poleschinski, stockings by Agent Provocateur, boots by H&M Studio, coat by H&M
BR S WHITE CERAMIC Diamonds watch by Bell & Ross
Back piece Bellatrix by Heirs contemporary jewelry & accessories
Sweater by Asos, sleeves by Karl Michael, trousers by Cayler & Sons seen at Zalando,boots by H&M Studio
Alexej is wearing a shirt & trousers by Asos, slippers by Adidas seen at Zalando / Angelina is wearing a headpiece by Ep_Anoui by Eva Poleschinski, coat & jumper by H&M, trousers & shoes by H&M Studio / Alem is wearing a bomber jacket & sweater by Asos, trousers by Cayler & Sons & sneakers by Adidas, both seen at Zalando
Alexej is wearing a suit by Tiger of Sweden, turtleneck by Topman, glasses by Tom Ford, shoes by Diesel /
Alem is wearing a sweater by Diesel, trousers by Cayler & Sons seen at Zalando, boots by H&M Studio
Shirt by Fun Time / Boots by Trippen / Scarf by Louis Vuitton / Sunglasses chain by VIU x Saskia / Wallet by Tom Ford at Amicis / Wallet by Tiger of Sweden / Gloves by Tiger of Sweden / Watch by Casio G-Shock / Shirt by Julian Zigerli All Time Favourite / Slippers by Fenty x Puma / Beanie by Fun Time
Sunglasses by VIU x Saskia Diez / Jumper by Tiger of Sweden / Trousers by Asos / Sandals by Louis Vuitton / Hourglass by COS x Hay / Toothbrush by COS x Hay / Smartphone by H TC, H TC10 / Sunglasses by Juan Atkins x VA VA / Bomber jacket by Urban Outfitters / Jeans by Asos / Socks by Falke x Liberty / Ceramic Desert Watch by Bell & Ross
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Joseph Wolfgang Ohlert documents the variety of gender identities
Joseph W. Ohlert ist Autor des Buches “Gender as a Spectrum” in dem er Menschen porträtiert, die ihre ganz eigene Definition von Geschlecht - auch von ihrem eigenen - gefunden haben. Auf seiner Reise hat Joseph W. Ohlert so viele verschiedene Arten des Mannseins kennengelernt, dass er uns als sehr geeignet erschien, die Frage: “Wie fühlt es sich an ein Mann zu sein?”, zu beantworten.
Interview Joseph: Alexandra Dornauer / other Interviews: Kaey / translation: Hans Kellett / photos: Joseph Wolfgang Ohlert
GENDER
AS A
SPECTRUM
Wie fühlt sich eine Frau im Unterschied zum Mann?
Ich kann nur erahnen wie sich eine Frau vielleicht fühlt indem ich meine weibliche Seite zulasse und auslebe. Aber grundsätzlich gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Sehr wohl jedoch in der Sozialisierung, wie wir aufgewachsen sind und unsere Kinder erziehen. Mit dem Ansatz, gesellschaftliche Kritik zu üben, würde ich wohl meinen „unterdrückt“. Wobei die „Weiblichkeit“ generell unterdrückt wird, unabhängig vom Geschlecht. Das einzige, das ich als Mann wohl nie erfahren werde, ist, wie es sich anfühlt ein Kind aus der eigenen Vagina zu pressen.
Wie siehst du die aktuelle Definition von Männlichkeit?
Ich definiere Männlichkeit nicht. Ich bevorzuge es, mit den Begriffen maskulin und feminin zu spielen, da diese geschlechtslos sind. Viele denken, dass es so kompliziert ist aber im Grund ist es ganz simpel. Mann und Frau sind nur die Enden, es ist nicht alles schwarz und weiß. Manche brauchen immer dieses Kastendenken um sich wohl zu fühlen, lassen sich nicht darauf ein, dass man sich auch wohl fühlen kann ohne wissen zu müssen was man zwischen den Beinen hat.
Ab wann ist ein Mann ein Mann?
Jede Sekunde definierst du dich neu. Du kannst nicht sagen ich bin ein „Mann“ und bist es dann für immer. Du kannst dich nur für den Moment definieren. Wenn sich jemand wie ein Mann fühlt, ist er das!
9 FRAGEN AN
JOSEPH W. OHLERT
Ist es in der Gesellschaft wichtiger als Mann Stärke zu zeigen, als Persönlichkeit zu haben?
Mit einer starken Persönlichkeit ist dir egal was in der Gesellschaft wichtiger ist. Du musst dich nicht verhalten wie die Gesellschaft es sich erwartet, damit du Mann bist.
Welche Person auf deiner Reise hatte, deiner Meinung nach, die spannendste Definition von Männlichkeit?
Es gibt keine spannendste Definition für mich. In gewissem Sinne ist es mir gleichgültig, solange die Kommunikation funktioniert. Jede Definition ist spannend, da jede auf ihre Art einzigartig ist.
Wie sieht für dich der Klischee-Mann der Zukunft aus?
Ich denke, wenn das Zeitalter der Virtual Reality vollends eingetreten ist, wird es keine Klischees von einem Geschlechter-Typus mehr geben.
Warum ist es einfacher für ein Mädchen bubenhaft zu sein als umgekehrt?*
(*Bubenhafte Mädchen werden eher von der Gesellschaft anerkannt als Jungs die mädchenhaft sind. Diese werden gleich als schwul bezeichnet - Mädchen „nur” als burschikos, nicht lesbisch)
Weil die Weiblichkeit immer noch unterdrückt wird.
Was muss ein Mann zwischen den Beinen haben?
Bestenfalls seinen Partner oder seine Partnerin. Wie fühlt sich ein „echter” Mann?
Wenn du dir dieses Frage selbst nicht mehr stellst, weißt du es!
Photo: Robin Kater
36, Berlin, artist and activist
Wie würdest du Geschlecht definieren?
Nicht, wie die Gesellschaft es definiert. Es gibt auf jeden Fall mehr als zwei Geschlechter! Es ist kompliziert und hat sicherlich nichts mit unseren Genitalien zu tun. Ich würde sagen, es ist ein subjektives Erleben. Theoretisch könnte jede Person ihr eigenes Geschlecht haben.
Welchen Begriff benutzt du, um dich selbst zu beschreiben?
Ich benutze Trans, FtM, Transman, Transboy. Ich finde, diese Begriffe entsprechen meiner Geschlechtsidentität am besten.
Wie hat sich deine geschlechtliche Identität im Laufe deines bisherigen Lebens entwickelt?
Ich habe es lange gesucht. Zu Anfang dachte ich, dass ich kein Mädchen, aber auch kein Junge bin. Was im Grunde ja auch irgendwie stimmt. Dann habe ich meine Geschlechtsidentität mit sexueller Identität verwechselt und dachte, ich wäre eine Lesbe. Als ich aber dann irgendwann die queer/trans Szene kennengelernt habe, habe ich auch endlich zu mir gefunden.
Welche Maßnahmen hast du bisher unternommen, um deine geschlechtliche Identität zu kommunizieren?
Ich nehme Hormone und habe eine Top-Surgery machen lassen. Außerdem arbeite ich als Künstler und beschäftige mich in meinen Arbeiten viel mit dem Thema Trans*.
Wie würdest du deine Sexualität definieren?
Ich bin pansexuell. Das bedeutet, dass es für mich um die Person geht und nicht darum, ob diese ein Mann oder eine Frau ist, oder was für Genitalien diese Person hat.
Kay Garnellen
53, Mexico City, porn actor, porn producer and trans activist
Wie würdest du Geschlecht definieren?
Es ist eine sehr individuelle Erfahrung. Ich definiere mich als Mann. Meine äusserliche Erscheinung definiert mich als Mann. Allerdings fühle ich mich auch sehr wohl zu sagen, dass ich ein Mann mit einer Vagina bin. Aber das ist am Ende nicht das, was mich definiert. Es sind viele andere Aspekte, die mich ausmachen.
Wie definiert die Mehrheitsgesellschaft Geschlecht?
Die Mehrheitsgesellschaft definiert Geschlecht danach, was zwischen deinen Beinen ist. Zu 100%! Du hast eine Vagina dann bist du eine Frau und wenn du einen Penis hast, bist du ein Mann. So einfach ist es für den Rest der Welt .
Welche Begriffe benutzt du für dich?
Ich würde mich nicht als Transmann bezeichnen, habe aber kein Problem wenn das jemand macht. Ich definiere mich als transsexuell. Transsexuell bedeutet für mich, dass jemand mit einem Geschlecht geboren wurde und zu einem anderen wechselt .Transgender ist als Begriff mittlerweile mehr verbreitet. Was aber auch bedeutet, dass man das Geschlecht nicht wechseln will, sondern als Transperson leben möchte.
Welche Maßnahmen hast du unternommen, um dein Geschlecht anzugleichen?
Ich habe viele Jahre Therapie gemacht. In Amerika reden wir nicht gerne darüber, dass wir in Therapie sind und ich finde, das ist falsch. Gerade die Transition verändert viel an deinem geistigen Zustand. Es ist auch eine mentale Transition. Nach 10 Jahren Therapie habe ich begonnen Testosteron zu nehmen und dann nach weiteren zwei Jahren habe ich mir die Brust entfernen lassen. Dann habe ich auch über einen Penisaufbau nachgedacht.
Aber vor 20 Jahren, als ich die Transition gemacht habe, gab es noch keine wirklich guten Methoden, um das umzusetzen. Deshalb musste ich im Grunde Frieden mit meiner Vagina finden. Und eine Operation kommt seitdem nicht mehr in Frage. Ich mag meine Vagina so sehr, dass ich sie gerne zeige. Ich finde das sehr wichtig, dass wir ein Teil der Veränderung sind, in dem wir unsere Körper auch zeigen und uns nicht dafür schämen. Erst dann kommt man irgendwann an den Punkt, dass man Akzeptanz erreicht. Außerdem ist mein Muskeltraining ein wichtiger Teil meiner Transition. Ich hatte immer eine Vision von meinen Körper vor Augen, mit all den Tattoos und Muskeln.
Wie würdest du deine Sexualität definieren?
Ich bin bisexuell. Früher habe ich gesagt, ich bin sexuell. Hauptsächlich, damit die Leute verstehen, dass Sexualität nichts Festgelegtes ist. Aber mir wurde klar, dass ich bisexuell bin und es auch wichtig ist, dass ich mir diesen Begriff wieder zu eigen mache. Denn bisexuelle Menschen werden von der Community immer sehr stiefmütterlich behandelt.
Wie beeinflusst deine geschlechtliche Identität dein Alltagsleben?
Zu 100%. Ich bin ein Mann und ich gehe als Mann durch die Welt. Meine Männlichkeit ist auch ein Teil meiner persönlichen Stärke, die mir meinen Stolz gibt. Ich versuche dabei aber auch immer respektvoll mit meinem Gegenüber umzugehen und mich auch in Relation zu der jeweiligen anderen Person zu setzen. Es ist mir wichtig ein guter Mensch zu sein.
“I like my
vagina and I
like showing
it off”
Buck AngeL
Kai
36, Berlin, social worker and freelancer in community art and film projects
Wie definierst du dein Geschlecht?
Kommt darauf an wer fragt. Für mich alleine definiere ich mein Geschlecht oder meine Sexualität nicht mehr. Meistens werde ich als Cis-Mann gelesen, was ich dann hinnehme, weil ich sonst zu lange Unterhaltungen führen muss. In den wenigen Momenten, in denen Leute weibliche Pronomen benutzen, werde ich ärgerlich. Ich denke, das liegt daran, dass ich so lange Zeit damit verbracht habe, mich mit meiner Männlichkeit wohl zu fühlen und diese zum Ausdruck zu bringen. Dementsprechend fühlt es sich in solchen Momenten so an, als ob man mir etwas absprechen will. Wahrscheinlich spielt Frauenfeindlichkeit und Selbsthass da auch eine Rolle. Eine Art gesellschaftliche Erwartungshaltung, dass ich, jemand der als männlich gesehen wird, sich beleidigt fühlen soll, weil er als weiblich eingestuft wird. Aber wenn ich mein Geschlecht nicht mehr definiere, wieso sollte mich das dann beleidigen?
Wie definiert die Mehrheitsgesellschaft Geschlecht?
Durch starr definierte und kontrollierte Verhaltensregeln und Paarungsrituale die ohne den kleinsten Funken Ironie bis zum Abwinken wiederholt werden.
Welche Begriffe benutzt du um dich zu beschreiben?
Mit 7 habe ich Tomboy benutzt. Mit 13 Mädchen. Mit 15 Lesbe. Mit 16 Hetero Mädchen. Mit 18 sportliche Dyke. Mit 22 Butch. Mit 24 Junge. Mit 25 queerer Transboy. Mit 30 queerer Transmann. Mit 35 intersexuell. Mit 36 habe ich es aufgegeben. Bereits vor einer ganzen Weile habe ich aufgehört diese Begriffe als „Label“ zu betrachten. Sie sind mehr wie ein Objektiv, durch das ich eine Weile lang schaue, um bestimmte Aspekte meiner Persönlichkeit in den Fokus zu rücken.
Welche Maßnahmen hast du unternommen, um deine geschlechtliche Identität anzugleichen?
Im Grunde funktioniert mein Hormonsystem nicht. Ich muss viele synthetische Hormone nehmen, um Dinge zu ersetzen, die mein Körper nicht selbst produziert. Testosteron ist da nur die Spitze des Eisbergs. Falls irgendwer darüber nachdenkt, es mal aus Spaß auszuprobieren: Ich kann versichern, es ist absolut schrecklich. Aber es hat mir geholfen die Idee abzulehnen, dass ich eine „echte” oder „natürliche” Identität habe, die ich mit Hilfe medizinischer Eingriffe „offenbaren” kann. Ich bin im Grunde ein Cyborg. Ich bin ein Produkt von Technologie, die mich am Leben hält. Aber ich mache mir keine Illusionen darüber, dass diese Technologien mir helfen können, Antworten in Bezug auf meine Identität zu finden.
Bist du in einer Beziehung?
Ich habe mit meinem Partner 10 Jahre in einer eingetragenen Partnerschaft gelebt. Jetzt hat er sein Geschlecht offiziell bei allen Behörden in männlich eintragen lassen und wir könnten wahrscheinlich heiraten, denn ich habe mein Geschlecht nicht in männlich geändert. Zumindest auf dem Papier wären wir dann Mann und Frau. Mein Partner will unbedingt heiraten. Er sagt, es ist aus bürokratischen Gründen, doch ich glaube, er möchte die Party zu unserer eingetragenen Partnerschaft so sehr, dass er es so oft wie möglich wiederholen möchte. Ich würde es machen, weil wir beide dann in einer eingetragenen Partnerschaft leben würden und auch noch miteinander verheiratet wären. Ich liebe es, die konservativen Bürokraten die sich solch einen Nonsens einfallen lassen, an der Nase herum zu führen.
“I’m practically
cyborgian”
Kai
23, Bronx, New York, Actor
Wie definierst du dich?
Aktivist, Künstler, Rebell, denn ich passe mich sozialen Normen nicht an. Ich bin gewieft und gebildet und definiere mich als Gender-fluid.
Wie definiert die Gesellschaft Geschlecht?
Die Gesellschaft definiert danach, was man zwischen den Beinen hat. Das ist natürlich völlig falsch.
Wie definierst du deine Sexualität?
Meine Sexualität ist genauso fließend, wie mein Geschlecht. Grundsätzlich date ich niemanden, der oder die sich in einer Schublade verorten lässt. Meine Geschlechtsidentität macht das daten etwas schwer. Es gibt viele Missverständnisse, weil die meisten Leute Annahmen machen und ihre Identität in irgendeiner Weise auf mich projezieren. Aber ich erlaube es niemand anderem mehr, mir zu sagen, wer ich bin.
Wie beeinflusst deine geschlechtliche Identität dein Alltagsleben?
Ammo Mercedes
In meinem Berufsleben und meinem Aktivismus denke ich jeden Tag über Geschlecht nach. Das kann manchmal sehr ermüdend sein. Ich konzentriere mich deshalb auch gerne auf andere Erfahrungen, die nicht direkt mit Geschlecht und Sexualität zusammenhängen. Andererseits hat mich mein Leben gezwungen, über Geschlecht und soziale Konstrukte nachzudenken. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich denke aber auch, dass Genderbender manchmal in die Falle tappen, dass sie denken, sie hätten ein besonderes Bewusstsein. Aber wenn wir dann doch in gewisser Weise die soziale Norm verkörpern, wie jeder es irgendwie auch tut, leben wir ebenfalls in der Blase der Vergessenheit.
My legs love skirts. Suddenly, they feel free. Free to run, free to jump, free to conquer the world. If trousers are for boys, skirts are for men. But it takes some balls to wear skirts. And my balls love skirts even more than my legs do.
Coat by H&M, belt and wristband by AND_i
CREATIVE DIRECTOR MirZa SprecaKovic / PHOTOGRAPHY KiDiZin Sane / STYLING MirZa SprecaKovic / HAIR & MAKEUP ShloMiT MiGay / MODEL benDe, SaMTheaGency / ASSISTANT alexanDra Dornauer
Bomber jacket H&M, t-shirt Asos, leather necklace & wristbands AND_i, tartan skirt stylist‘s own, jeans Nudie Jeans seen at TUREK
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THE RETURN OF A CLASSIC.
The reedition of Helmut Lang’s classic and timeless fragrance represents the smell of a decade and is setting a statement with it’s iconic scent.
Helmut Lang - Eau de Parfum
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Combining the urban with the natural and the scent of wasabi with violets and roses, CK2 follows the iconic CK One into
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Clarisonic’s to your face what the iPhone is to your
life
Don’t neglect
your skin, man!
Der Vollbart Trend hat seinen Zenit überschritten, und nun kommt die viel zu sehr vernachlässigte Haut zum Vorschein. Meist mit großen, offenen Poren und im schlechtesten Fall auch noch mit Mitessern im Gepäck. Was tun?
Advertorial
Jetzt gibt es drei Möglichkeiten:
„Mir-doch-Egal“, Peeling oder Clarisonic.
Für die „Mir-doch-Egal“ Fraktion hat sich der Fall erledigt. Aber bitte nicht böse sein, wenn man euch fünf Jahre älter schätzt.
Beim Peeling kann man erst nach jahrelanger Erfahrung sagen, dass es wirkt. Das dauert etwas.
Und dann gibt es noch die Alpha Fit von Clarisonic. In den USA ist die elektrische Reinigungsbürste inzwischen so üblich geworden wie ein iPhone. Sie kommt in verschiedenen Ausführungen und hat gegenüber anderen Bürsten einen großen Vorteil: Sie dreht sich nicht, sondern sie vibriert. Und das 300mal pro Sekunde. Yeah!
Bei der verwendeten Technologie befreien weiche Borsten eure Poren mit sanften Rotationen von Schmutz, Talg, Öl und abgestorbenen Hautschüppchen. Selbst trockene Stellen, Akne und eingewachsenen Barthaare können durch die intensive Reinigung vermieden werden. Glücklicherweise funktioniert die Clarisonic aber auch auf dem Bart und macht die Barthaare sogar noch etwas weicher.
Die sauberen Poren wirken nicht nur sexy, sondern verbessern die Wirkung von nachträglich verwendeten Pflegeprodukten. Eure Haut ist schon nach einer Anwendung reiner und weicher. Unglaublich, aber wir haben es selbst getestet.
Die erste Ausführung für Herren namens Clarisonic Alpha Fit gibt es in elegantem Grauton und ist exklusiv im Douglas Online-Shop so wie in ausgewählten Douglas Parfümerien zu finden.
Jetzt Rabatt-Code „ALPHAFIT“ unter www.douglas.at/alphafit einlösen und -10% Rabatt auf alle Clarisonic Gesichtsreinigungsbürsten sichern.
eine frau und ein Mann über Männer und frauen
In 2016 dreht sich bei AXE alles um Authentizität und Individualität, denn anlässlich der Einführung ihrer neuen Männerpflegeserie feiert die Marke unter dem Motto „Find your magic“ die Facetten von männlichem Individualismus. Wie vielfältig das ist, zeigt das AXE-Magazin „X“, dessen Launch am 7. September 2016 in Berlin gefeiert wurde. Wir haben es vorab begutachtet und geben gerne zu, was man von Verlagskollegen selten hört: Es ist ein echter Hingucker mit tollen Bildstrecken und authentischen Geschichten von Jungs, die ihren ganz eigenen Weg gehen. Porträtiert werden unterschiedlichste Männer und ihr ganz individuelles „Ding“.
Zum Beispiel der afroamerikanische Albino Shaun Ross, den sie in der Schule „Gespenst“ oder „Pudergesicht“ nannten. Was ihn jedoch nicht davon abhalten konnte, ein gefragtes Model zu werden. Mit dem, was die anderen als Makel empfanden, ist er heute erfolgreich und jetzt auch Teil der aktuellen AXE-Kampagne.
Im Magazin kommen Menschen mit Persönlichkeit zu Wort wie z.B. Blogger und Tattoo-Fan Willy Iffland sowie der Bestsellerautor Michael Nast („Generation Beziehungsunfähig“). Wir haben einen Auszug des Interviews zum Thema Mann und Frau aus dem Magazin herausgepickt.
Advertorial
MICHAEL NAST / 1975 in Ost-Berlin
Gründer von zwei Plattenlabels, später Art Director in Werbeagenturen
Öffentlich bekannt wurde er durch seinen Blog „Großstadtkolumnen“. Danach schrieb er „Der bessere Berliner“ (2009) und „Ist das Liebe oder kann das weg?“ (2014) Mit seinem aktuellen Buch „Generation Beziehungsunfähig“ gilt er als Sprachrohr unserer Generation.
Anni Kralisch-Pehlke ist Mitgründerin von „im Gegenteil“, dem Herzensmagazin, das handverlesene Singles in ihrer heimischen Umgebung porträtiert und dem Leser mit Interesse an Tiefgründigkeit vorstellt. Liebevoll, langfristig und nachhaltig sind hier die Stichworte. Bei „im Gegenteil“ dreht sich auch sonst alles um Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Die beiden gebürtigen Berliner Anni und Michael haben sich vor zwei Jahren zufällig auf einem Panel kennen und schätzen gelernt und arbeiten sporadisch immer mal wieder zusammen, wenn Michael Texte auf „im Gegenteil“ veröffentlicht. Höchste Zeit, mit den beiden über ihre Sicht auf das Männerbild, Klischees von gestern und gelebte Authentizität zu sprechen.
Was macht einen Mann für Frauen attraktiv?
Michael: Ich mag Männer, die unangepasst und nicht perfekt sind. Es geht darum, dass der Mann die Frau zum Lachen bringt. Wenn ein Mann es dann noch schafft, sich gut mit einer Frau zu unterhalten, ist das eine gute Grundlage. Aber vielleicht sollten wir das lieber Anni fragen.
Anni: Ja, wer mich nicht zum Lachen bringt, hat bei mir keine Chance. Fast allen meinen Freundinnen ist es super wichtig, humormäßig von einem Mann abgeholt zu werden. Ernst können wir ja immer noch mit unserem Steuerberater sein. Außerdem finde ich selbstbewusste Männer toll. Männer, die wissen, wo sie stehen und was sie können, egal, welchen Schulabschluss oder welche Ausbildung sie haben.
Lastet auf Männern immer noch der Druck, sehr „männlich“ zu sein?
Michael: Für mich ist das wirklich gar kein Thema mehr. Ich kenne kaum noch Männer, bei denen Macho-Gehabe den Lebensstil prägt. Uhren, Autos und schöne Frauen sind heute keine Statussymbole mehr. Gewinnen kannst du, wenn du einfach authentisch bist.
Anni: Da schließe ich mich an. Ich kann nur authentisch sein, wenn ich weiß, wer ich bin, was ich möchte und was mir gut tut. Der Prozess, zu diesem Selbst zu finden, kann mitunter ganz schön schmerzhaft sein, denn Ehrlichkeit im Bezug auf das eigene Handeln bringt auch die eigenen Dämonen zum Vorschein. Nach Klischees zu leben bringt niemanden weiter
Wie wichtig sind Charme, Witz, Lebensfreude und Selbstbewusst-
sein, um glücklich durchs Leben zu gehen?
Michael: Wenn du das hast, dann hast du doch alles! Das sind doch die Produkte und Konsequenzen dessen, dass man mit sich im Reinen ist.
Anni: Ich mag Selbstbewusstsein, das an die Grenzen der Arroganz geht, aber keine ist. Damit kriegen mich Männer immer rum, genau genommen: mein Ehemann. Charme ist auch was ganz Feines: Positive, bezirzende Worte und Taten sind immer willkommen.
Woher stammt eigentlich der extreme Hang zum Perfektionismus in unserer Generation?
Michael: Es geht überall um Selbstoptimierung. Die Frage‚ ob sie sich damit gut fühlen, stellen sich nur wenige. Häufiger höre ich: „Was sagen meine Freunde oder andere Leute wohl dazu?“ Das ist das Problem. Du stehst auf der Bühne und deine Freunde werden zu deinem Publikum. Du verkaufst dich sogar deinen Freunden, weil du dein Selbstbild aus den Likes ziehst. Von daher muss auch alles perfekt sein, was von dir an die Öffentlichkeit kommt.
Anni: Die Ansprüche an sich selbst und einen potenziellen Partner sind heutzutage oft absolut unrealistisch. Perfekt gibt es doch gar nicht, und das ist auch gut so. Wenn du denkst, etwas sei perfekt, ist das eine Illusion, die immensen Druck auf dein Leben ausüben kann. Perfekt unperfekt, das sollte der neue Trend werden.
Das ganze Magazin gibt’s auf axe.at
Das AXE Magazin gibt es kostenlos in
Cafés, Bars und interessanten Stores.
Die AXE-Männerpflegeserie ist ab
sofort im Handel erhältlich.
Tyler Ford / Transgender writer & Model
It took like a year to solidify my identity and to find a label that fit me, which is agender," they explain. "For me, being agender means not being confined by expectations or by labels. I had a lot of space to just be myself.
Actress
Angelina Jolie
about her daughter
She wants to be a boy. So we had to cut her hair. She likes to wear boys’ everything. She thinks she’s one of the brothers.
Olly Alexander / Singer
I feel very nonbinary, I identify as gay and queer and non binary.
EDITOR Julian Behrenbeck
Caitlyn Jenner / Reality Star & Olympic Decathlete
Gender is a journey that we’re all on—male and female—constantly learning about ourselves and who we are. Everybody’s story is different.
Miley Cyrus / Singer
I kind of wanted to be nothing, I don’t relate to what people would say defines a girl or a boy, and I think that’s what I had to understand: Being a girl isn’t what I hate, it’s the box that I get put into. I'm down with any adult — anyone over the age of 18 who is down to love me. I don't relate to being boy or girl, and I don't have to have my partner relate to boy or girl.
La Roux / Singer
I don't have a sexuality. I dont't feel like I'm female or male. I don't belong to the gay or straight society, if there is such a thing.
MILKSHAKE
FESTIVAL
Wie ein Festival mir die Freiheit gab, zu sein, wer ich schon immer sein wollte
Story lesen
HOW
TO SURVIVE AT
How the Milkshake festival gave me the freedom to be who I always wanted to be
Amsterdam, 30. Juli, die Stimmung ist leicht beschwipst, der Look irgendwo zwischen männlich und weiblich angesiedelt und ich stehe vor den Toren eines der größten Schwulen-, Lesben- oder ich-weiß-noch-nicht-was-ich-bin-Festivals: Dem Milkshake – für boys who
love girls who love girls who love boys who love boys.
Für zwei Tage ließen wir die Erde hinter uns und begaben uns in eine Welt in der in Sachen Sexualität und Geschlecht die totale, uneingeschränkte Freiheit herrschte. Noch nie zuvor habe ich einen Ort erlebt, an dem Liebe, Individualität, Freiheit und sexuelle Orientierung so ausgelassen, ehrlich und bunt gefeiert werden. Unmengen an Künstlern, Drag Queens, DJs und Musikern waren zusammengekommen, um mitten in Amsterdam eine riesige, glitzernde Gay-Party zu feiern. Selbstredend hatten die Veranstalter aufgrund der Euro-Pride die Dauer des Milkshake zum ersten Mal auf zwei Tage verlängert, was hoffentlich auch in Zukunft so bleiben wird.
TEXT & FESTIVAL PHOTOS Julian Behrenbeck
PORTRAIT PHOTOS Maarten Kadiks Photography
FESTIVAL VIDEO Miriam Wagner
30. Juli
Nachdem wir uns in unserem Zimmer im Student Hotel für die Party bereit gemacht und uns ein wenig im Fotoautomaten in der Hotellobby vergnügt haben geht‘s los nach Westerpark, wo bereits eine riesige Menge aus verkleideten und/oder halbnackten Männern ungeduldig vor den Festivaltoren ansteht, um endlich in die Partywogen eintauchen zu können. Sobald wir drinnen sind tauchen auch wir in ein Meer aus Emotionen und Eindrücken. Auf den Bühnen läuft verschiedene Musik, man sieht Drag Queens, eine riesige Penistapete, gutaussehende Kerle in Leder, eine rosa aufblasbare Kirche in die man zum Tanzen geht und eine Rollschuhbahn, die die Pop-Bühne umringt – und damit sind nur die ersten paar Meter beschrieben! Der ganze Park ist bis in die letzte Ecke angefüllt mit Freude und Akzeptanz. Es dauert nicht lange, bis jemand vorbeikommt, um uns zu sagen, wie toll wir aussehen, und auch wir verteilen nach allen Seiten Komplimente, denn die Leute um uns rum stecken in klasse Outfits – na ja, zumindest einige, denn die meisten haben kaum was an. Von Drag Queens über Bären bis hin zu Clubkids und gender-free Leuten schwimmen alle auf einer Riesen Spaßwelle und lassen sich, wenigstens für eine Weile, aus ihrer Komfortzone locken. Wir beschließen, uns jede einzelne Bühne anzuschauen, und so vergehen vier Stunden wie im Flug. Wir tanzen, lernen klasse Leute kennen, trinken und sehen dem Auftritt einer, selbstverständlich fast nackten, Amanda Lepore zu, bevor uns nichts anderes übrigbleibt, als unseren schmerzenden Füßen nachzugeben und uns eine Weile auszuruhen.
Als der Tag sich seinem Ende zuneigt, gehen überall auf dem Festivalgelände die Lichter an und verwandeln den Park in einen riesigen Outdoor Club mit Lichteffekten. Nebel und Konfetti in Hülle und Fülle. Noch ein paar Stunden tanzen und schon ist es Zeit heimzugehen um gerade noch genug Schlaf für Tag Zwei des Festivals zu tanken.
31. Juli
Nach einem Frühstück bestehend aus ein paar Drinks im Hotelzimmer sind wir bereit für einen weiteren Tag voll Spaß und Abenteuer. Nun, da wir bereits wissen, auf was wir uns freuen können, kann es keiner von uns dreien erwarten, uns in unsere Outfits zu schmeißen und weiter zu tanzen. Mit ein paar Blumen im Haar, dem pinksten Shirt aus meiner Kollektion und einer Gay-Flagge mit Peace-Schriftzug verwandele ich mich im Handumdrehen in eine gay-girlie-Version meiner selbst und fühle mich pudelwohl dabei. Milkshake gibt dir die Freiheit, genau das zu tun, wonach dir ist und der/die/das zu sein, was du sein möchtest, ohne, dass du dir dabei auch nur eine Sekunde Gedanken über irgendwen oder irgendwas machen müsstest. Was für ein wunderschöner Ort, kann nicht einfach jeder Tag so sein wie hier?
Nach einem weiteren kurzen Abstecher in die Fotokabine noch ein paar Drinks für unterwegs und schon sind wir bereit loszulegen. Nur 45 Minuten später tanzen wir bereits wieder Seite an Seite mit den Überlebenden des gestrigen Tags und der Afterparty. Und das sind einige, die Amsterdamer sind anscheinend hart im Nehmen. Ich habe schon im Vorfeld von der berühmt-berüchtigten Partyszene in der niederländischen Hauptstadt gehört, aber das hier übertrifft trotzdem alle Erwartungen. Braucht denn hier überhaupt jemand Schlaf? Aber das einzige, was zählt, ist, dass alle hier sind und es gemeinsam krachen lassen. Wir treffen einige der Jungs vom Vortag wieder und tanzen ohne Unterlass von Bühne zu Bühne, bevor wir dem Tag mit dem Peaches Konzert die Krone aufsetzen.
Als wir das Festival schließlich verlassen, sind unsere Herzen randvoll mit Freude, dem Gefühl kompletter Zugehörigkeit und einer Tonne an Erinnerungen, die ich gerne wieder und wieder und wieder erzählen werde.
Also zum Schluss noch mal
in aller Deutlichkeit
Für alle Außenseiter, nicht-Angepassten, Künstlertypen, Homosexuellen und jeden, der seinen Ort und seine Gemeinschaft noch nicht gefunden hat, packt die Koffer, bucht einen Flug nach Amsterdam und kommt zum nächsten Milkshake. Denn dies ist ein Ort, an dem ihr sein könnt, was immer ihr wollt und dafür gefeiert und geliebt werdet.
Milkshake, wir sehen uns nächstes Jahr!
Der Kampf um die Kleidung hat´s in die nächste Liga geschafft:
Gender B(l)ending lautet das Modegebot der Stunde. Alte Geschlechter-rollen werden ausgeleiert um sie ein für alle Mal über Bord zu werfen.
Wir haben für euch vier Designer portraitiert, die beim Zertrümmern
von modischen Genderstereotypen ganz vorne dabei sind…
Es gibt gewisse Bekleidungsnormen, die sich in unserem Kulturkreis historisch verankert haben: Die Frau trägt den Rock. Die Männer haben die Hosen an. Hier wird gelüftet, da wird gekrempelt. Alles ein bisschen Willkür gepaart mit geschichtlichem Zufall? Im alten Ägypten teilten sich Männer und Frauen den Lippenstift, im Römischen Reich steckten die Männer in der Toga. Mode ist Momentaufnahme, ein Panoptikum gesellschaftlichen Wandels. Doch wann ist ein Mann heute ein Mann? Wenn er im Achselshirt mit einem Werkzeugkoffer hantiert, mit Küchenschürze zu Hause den Laden schmeißt oder als Anzugträger kompetent das umsatzstärkste Unternehmen leitet? Die Zeiten von „Boys will be boys“ sind durch. Die Modewelt verteilt die Rollen neu, mischt die Karten durch und die Würfel sind noch längst nicht gefallen.
Gender Bending, ruft der Zeitgeist. Bend and blend the gender rules. Macht Geschlechtergrenzen flüssig; bestenfalls sogar überflüssig. Unisex ist nicht länger nur deine beige Funktionsjacke, die Jogginghose oder die weißen Adidas Superstar. Unisex heißt: Express yourself! Weil sich das alles nicht unbedingt in Worte, aber gut in Personen kleiden lässt, haben wir euch vier Designer rausgesucht, die seit geraumer Zeit die Genderdiskussion auf den Laufstegen anheizen. Die Kollektionen sind vielleicht geschlechtslos, aber alles andere als neutral.
BLURRED
LINES
TEXT Sebastian Braschl
Girls who are boys, who like boys to be girls
Who do boys like Who do girls like
Always should be someone you really love
Blur / Girls And Boys (1994)
„Sorry, not sorry, never sorry“ lautet die Message auf einem T-Shirt aus der aktuellen Kollektion Zigerlis mit dem ironischen Titel „Sorry“. Hier wird sich nicht entschuldigt. Der Schweizer Designer hat keine Angst, in den falschen Gendercode-Topf zu greifen und propagiert so einen Look, der lange Zeit weiblich besetzt war. Dadurch verschwimmt der Übergang zwischen richtig/falsch, zwischen typisch männlich/weiblich. Die Schubladen bleiben geschlossen. Dafür ist der Schrank des blonden Schweizers für alle geöffnet, in dem die rosa Flatterhemden neben Pullovern mit Cyberwolken hängen. Konventionen zu ignorieren macht Platz für diese genderlose Gelassenheit. „Sorry“ zeigt, dass Rechtfertigung nicht nötig ist und jeder nach seinem Gusto in Outfits schlüpfen kann.
Zigerlis Mode kombiniert Röcke zu Hemden und kreiert damit einen komplett neuen Look, der Männer und Frauen gleichermaßen anspricht. Das Geschlecht verschwindet unter wallenden Oversized-Silhouetten in Himmelblau, Pastellrosa oder Khaki. Ein wallendes All-Pink-Everything-Outfit? Krass! Nö, Rosa war früher eh Jungensache. Die Unterscheidung von Jungen und Mädchen durch Blau und Rosa hat sich erst im letzten Jahrhundert langsam durchgesetzt. In wohlhabenden Familien trugen die Jungs immer rosa Klamotten. Rosa galt nämlich als das „kleine Rot“, was für Kampf und Blut steht. Voll „männlich“ also.
Mädels tragen Zigerlis Männerkollektionen übrigens schon von Anfang an. Für sie gibt es dieses Jahr seine erste Frauenlinie, die sich nicht von der der Jungs unterscheidet. Nur die Konfektion hat er auf den weiblichen Körper angepasst. Für Julian Zigerli ist es eben einfach eine Kollektion. Denkt mal drüber nach. And never say sorry!
Julian
Zigerli
Dass das Thema Gender in der Mode mehr kann als Männer in Skinny Jeans zu stecken oder Frauenhosen im Boyfried-Cut zu schneidern, zeigen auch die Kollektionen Xander Zhous. Im letzten Jahrhundert kämpften Frauen noch dafür, Hosen tragen zu dürfen, in diesem schickt der chinesische Designer seine Male-Models mit kleiderlangen Oversized-Hoodies in Korall und Rosa auf den Laufsteg.
Die Looks sind facettenreich und vereinen verschiedenste Modestile. Seine Version eines beigen Trenchcoat zeigt er neben einem Camouflage-Mantel und gefärbten Lederhosen. Punk gepaart mit Military - zwischen Rebellion und Ordnung. Und dennoch verbirgt sich in den Looks etwas Klassisches, wie das überdimensionale Businesshemd unter einem maritimen Top zum Beispiel. Diversity eben.
„Diversity“ lautet auch der Titel seiner vorangegangenen Kollektion, in der er bewusst mit dem Verflüssigen von Genderattributen spielt, ohne sie mit männlichen oder weiblichen Klischees auszukleiden. „Ich wollte zeigen, dass es innerhalb der Männermode genug Vielfalt gibt, um damit zu mehr als nur einer Genderidentität zu passen.“ Mixt Xander Zhou Feminines und Männliches und löst damit bestehende Geschlechtergrenzen auf? „Nein, das tue ich nicht“, sagte er uns im Interview. „Ich denke eher, dass für diejenigen, die meine Mode tragen, das Geschlecht nicht unbedingt ein entscheidender Faktor ist.“ Gender – für Xander Zhou ist das ein Teil der individuellen Selbstidentifikation. Ob und in welcher Form man es ausdrückt, liege an jedem selbst. Deswegen findet man Zhous Mode jenseits von geschlechtsspezifischen Dresscodes. Die Gliederkette um die Taille zu bauchfreien Tops ist dir doch zu viel? Dann ist die Macht der weiblichen Gender Codes für dich noch zu stark.
XANDER
zhou
Der Bayer mit den kroatischen Wurzeln zählt zur Avantgarde der Unisexbewegung und zu jenen Designern, die außerhalb von Kategorien zu denken scheinen. „Never for money. Only for love“ taufte Doma seine kürzlich gezeigte Kollektion. Inspiriert von einem Song der Talking Heads spiegelt der Titel die neuen Looks wie die Faust aufs Auge wider: Trends und Normen in der Branche sind sekundär. Die erste Zeile des Songs avanciert dann schnell zum Credo der doma'schen Mode: „Home is where I want to be“: Wo(rin) du dich wohlfühlst, da bist du zu Hause. Sei es der transparente Regenmantel aus papierdünner Seide oder die mehrlagig drapierte Silhouette aus Bomberjacke und gewickeltem Kimono. Das herauszufinden hat was mit Ausprobieren und Kombinieren zu tun, so wie Doma seine Kleidungsstücke auseinander nimmt, um sie dann mit Metallringen wieder zusammenzufügen.
Primär steht Damir Domas' Mode für fließende Silhouetten, die zeigen, dass es ihm auf das Individuum ankommt, nicht auf das Geschlecht. Entscheidend ist die Message, die man durch seine Kleidung ausdrücken will. Wenn sich ein Mann in Doma besonders männlich oder besonders punkig fühlt, sagt das wenig über das Kleidungsstück selbst aus. Egal ob du der intellektuelle Nomade bist, dem der Rave nicht verloren gegangen ist, oder der Punk, der sportlich-minimalistische Eleganz liebt, mit diesen Kreationen ist beides möglich.
Doma designte zunächst ausschließlich für den Mann, aber auch bei den Ladys fanden seine Kollektionen großen Beifall. Kein Wunder, dass er dann auch eine Damenkollektion kreierte, die wiederum die Herren der Schöpfung begeisterte. Dieses Jahr zeigte der Deutsch-Kroate dann erstmalig Frauen- und Männerlooks vereint auf dem Laufsteg, die sich gegenseitig austauschen und ergänzen. Domas' Mode bewegt sich irgendwo zwischen Licht und Schatten, zwischen grob und filigran, strukturierter Textur und leichten Textilien. Sie ist unsachlich und zeitlos, weder männlich noch weiblich, zusammengeflickt aus verschiedenen Ideen und Rollenbildern. Home is where you want to be.
Damir
Domar
Denim jacket by Replay, dress by M Missoni, bag by Moschino,
sneakers by VIVIENNE Westwood seen at Zalando
A Snapchat starlet, a gender hero, an anti-bullying fighter.
Yesterday masculine, today feminine, tomorrow androgyne.
Square types hate him, followers love him. A gender icon of his generation and now an object of our desire: Riccardo Simonetti
FLORAL TOP by H&M Studio, black mesh top by underneath, TROUSERS by Replay
Leather jacket by Replay, shirt by DISCIPLINA, overknee boots by H&M Studio
Leather jacket & dress by Replay, Boots Dr.Martens
Shirt by Diesel, top by H&M Studio, jeans by Replay, socks by Adidas, slippers by Alexander Wang x H&M
Top by H&M Studio
Creative Director Mirza Sprecakovic / Photography Julie Brass / Styling Mirza Sprecakovic / Hair & MakeUp Shlomit Migay / Model Riccardo Simonetti / Location Studio Artwerk
Dress by M Missoni, boots by Dr. Martens, cowboy hat stylist‘s own
Mascara ist nur zum Schminken gut? – Falsch gedacht! Die Wiener Drag Queen, Burlesque-Künstlerin, Make-up-Artistin und DJane mit dem schillernden Namen „Tamara Mascara“ geizt weder mit ihren Reizen, noch mit tollen Wien-Tipps!
Mit Mascara und Heels durch Wien
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Photos: Wien Tourismus / Rainer Fehringer
Ein ausgiebiger Shoppingbummel auf der Mariahilfer Straße darf an einem perfekten Tag in der Donaumetropole natürlich nicht fehlen. „Für eine Pause bietet sich das phil auf der Gumpendorferstraße an: „Buchgeschäft, Café und Bar in einem. Studenten und Hipster lieben es. Gemütlich ausklingen lassen kann man die Shoppingtour im Felixx gleich ums Eck …“.
Nach dem Verfrachten der Einkäufe und dem Styling in Tamaras Wohnung, startet der Ausgeh-Abend mit einem Dinner am drehbaren Restaurant am Donauturm – tolles 360°-Panorama inklusive! „Für ein Abendessen kann ich auch das Café Berg wärmstens empfehlen – es ist absolut gayfriendly. Und wer’s nobler möchte, sollte in The Bank Brasserie vorbeischauen.“ In der ehemaligen Bankzentrale wird man mit feinsten Speisen und vorzüglichen Drinks versorgt. Ein Insidertipp von Tamara ist Das Augustin: „Tolle, preiswerte Küche und kuscheliges Ambiente – sogar mit hauseigener Katze. Was will man mehr!?“
Gestärkt geht’s weiter durch die noch frühe Party-Nacht – denn im Palmenhaus im Burggarten warten köstliche Cocktails darauf, in imperialem Ambiente getrunken zu werden. „Feine Drinks zu guten Preisen kreiert auch der mehrfach ausgezeichnete Barkeeper Kan Zuo in seiner Bar The Sign Lounge “ Wer’s vor dem Tanzen noch gemütlicher will,…
Ein ausgiebiger Shoppingbummel auf der Mariahilfer Straße darf an einem perfekten Tag in der Donaumetropole natürlich nicht fehlen. „Für eine Pause bietet sich das phil auf der Gumpendorferstraße an: „Buchgeschäft, Café und Bar in einem. Studenten und Hipster lieben es. Gemütlich ausklingen lassen kann man die Shoppingtour im Felixx gleich ums Eck …“.
Nach dem Verfrachten der Einkäufe und dem Styling in Tamaras Wohnung, startet der Ausgeh-Abend mit einem Dinner am drehbaren Restaurant am Donauturm – tolles 360°-Panorama inklusive! „Für ein Abendessen kann ich auch das Café Berg wärmstens empfehlen – es ist absolut gayfriendly. Und wer’s nobler möchte, sollte in The Bank Brasserie vorbeischauen.“ In der ehemaligen Bankzentrale wird man mit feinsten Speisen und vorzüglichen Drinks versorgt. Ein Insidertipp von Tamara ist Das Augustin: „Tolle, preiswerte Küche und kuscheliges Ambiente – sogar mit hauseigener Katze. Was will man mehr!?“
Gestärkt geht’s weiter durch die noch frühe Party-Nacht – denn im Palmenhaus im Burggarten warten köstliche Cocktails darauf, in imperialem Ambiente getrunken zu werden. „Feine Drinks zu guten Preisen kreiert auch der mehrfach ausgezeichnete Barkeeper Kan Zuo in seiner Bar The Sign Lounge “ Wer’s vor dem Tanzen noch gemütlicher will,…
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…sollte sich – wie Tamara Mascara – eine heiße Schokolade mit Rum im legendären Schwulencafé Savoy direkt beim Naschmarkt gönnen: „Ich liebe es.“ Flirtwilliges Publikum stattet am besten der hippen Village Bar einen Besuch ab. Augenzwinkernder Tipp der Szene-Kennerin: „Hier sind besonders viele schwule Singles zu finden.“
Nach dem Auffrischen des Make-Ups folgt nun das Highlight des Abends: Die in etwa vierteljährlich veranstaltete Burlesque-Party „Imperial Madness“ in der bei Tamara beliebten VolksgartenSäulenhalle – kein Wunder, dass sich das Partygirl sofort zum Tanzen unter das Partyvolk mischt. Der absolute Lieblingsevent der DJane ist aber „The Circus“in der Wiener Arena: „Es ist die größte Gay-Party Österreichs mit internationalem Line-Up und fulminanten Shows – Ein absolutes Muss für jeden schwulen Wien-Besucher!“ Letzter Stopp der Party-Nacht: das Why Not. Der Club ist seit einer gefühlten Ewigkeit ein schwuler Fixstern am Wiener Szenehimmel. “Jeden Freitag und Samstag geht hier die Post ab.“ Wer danach immer noch nicht genug hat, sollte zu einer der unregelmäßig stattfindenden Partys weiterziehen. Zum Beispiel zum Ken Club: „Der coolste Pop Club der Stadt. Drag Queens an den Turntables sorgen für tolle Stimmung“, so die DJane, die selbst immer wieder hier auflegt.
Viele weitere aktuelle Tipps aus Wien und tolle Gewinnspiele findet ihr auf Gay City Wien und Gayfriendly Vienna. Das sollte Euch gefallen ...
…sollte sich – wie Tamara Mascara – eine heiße Schokolade mit Rum im legendären Schwulencafé Savoy direkt beim Naschmarkt gönnen: „Ich liebe es.“ Flirtwilliges Publikum stattet am besten der hippen Village Bar einen Besuch ab. Augenzwinkernder Tipp der Szene-Kennerin: „Hier sind besonders viele schwule Singles zu finden.“
Wo du sonst von früh bis spät in der schwulen und lesbischen Szene unterwegs sein kannst? Eine Auswahl an Lokalen findest du hier!
Nach dem Auffrischen des Make-Ups folgt nun das Highlight des Abends: Die in etwa vierteljährlich veranstaltete Burlesque-Party „Imperial Madness“ in der bei Tamara beliebten Volksgarten Säulenhalle – kein Wunder, dass sich das Partygirl sofort zum Tanzen unter das Partyvolk mischt. Der absolute Lieblingsevent der DJane ist aber „The Circus“in der Wiener Arena: „Es ist die größte Gay-Party Österreichs mit internationalem Line-Up und fulminanten Shows – Ein absolutes Muss für jeden schwulen Wien-Besucher!“ Letzter Stopp der Party-Nacht: das Why Not. Der Club ist seit einer gefühlten Ewigkeit ein schwuler Fixstern am Wiener Szenehimmel. “Jeden Freitag und Samstag geht hier die Post ab.“ Wer danach immer noch nicht genug hat, sollte zu einer der unregelmäßig stattfindenden Partys weiterziehen. Zum Beispiel zum "Ken Club: „Der coolste Pop Club der Stadt. Drag Queens an den Turntables sorgen für tolle Stimmung“, so die DJane, die selbst immer wieder hier auflegt.
Wo die Post in der Wiener Schwulen, und Lesbenszene noch abgeht, erfährst du hier!
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…sollte sich – wie Tamara Mascara – eine heiße Schokolade mit Rum im legendären Schwulencafé Savoy direkt beim Naschmarkt gönnen: „Ich liebe es.“ Flirtwilliges Publikum stattet am besten der hippen Village Bar einen Besuch ab. Augenzwinkernder Tipp der Szene-Kennerin: „Hier sind besonders viele schwule Singles zu finden.“
Nach dem Auffrischen des Make-Ups folgt nun das Highlight des Abends: Die in etwa vierteljährlich veranstaltete Burlesque-Party „Imperial Madness“ in der bei Tamara beliebten VolksgartenSäulenhalle – kein Wunder, dass sich das Partygirl sofort zum Tanzen unter das Partyvolk mischt. Der absolute Lieblingsevent der DJane ist aber „The Circus“in der Wiener Arena: „Es ist die größte Gay-Party Österreichs mit internationalem Line-Up und fulminanten Shows – Ein absolutes Muss für jeden schwulen Wien-Besucher!“ Letzter Stopp der Party-Nacht: das Why Not. Der Club ist seit einer gefühlten Ewigkeit ein schwuler Fixstern am Wiener Szenehimmel. “Jeden Freitag und Samstag geht hier die Post ab.“ Wer danach immer noch nicht genug hat, sollte zu einer der unregelmäßig stattfindenden Partys weiterziehen. Zum Beispiel zum Ken Club: „Der coolste Pop Club der Stadt. Drag Queens an den Turntables sorgen für tolle Stimmung“, so die DJane, die selbst immer wieder hier auflegt.
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